Weihnachtskrippe
Überall auf der Welt, wo Christen die Geburt Jesu feiern, findet sich die Weihnachtskrippe.
Der Legende nach stand die erste Weihnachtskrippe 1223 in der Kirche des heiligen Franziskus von Assisi. Seine Feier fand in Greccio in einem wirklichen Stall mit Ochs und Esel und einer strohgefüllten Krippe statt, jedoch ohne die Heilige Familie.
Die Historiker vermuten als Ausgangspunkt des Brauches die in Rom verwahrten Krippenreliquien, vor denen die Päpste früher den nächtlichen Weihnachtsgottesdienst feierten.
Die große Zeit der Krippen war das Barock. Die Jesuiten bauten gewaltige und wertvolle Krippen. Viele Städte folgten dem Beispiel und bald wollte jede Gemeinde seine eigene Krippe haben. Im 18. Jahrhundert wurde in Österreich, Franken und Schwaben das Aufstellen von Krippen verboten, was jedoch bei der Bevölkerung wenig Wirkung zeigte. Dadurch fanden die Krippen in den Häusern und Bauernstuben einen neuen Platz. Mit der Krippe war auch das Singen von Krippen- und Hirtenliedern (bezeugt seit dem 11./12. Jhdt.) sowie den Sternsingerliedern verbunden. Durch den Christbaum der ab dem 19. Jhdt. allgemeine Verbreitung fand, verlor die Krippe ihre Mittelpunktsfunktion .
Als 1825 die Krippenverbote wieder aufgehoben wurden, entwickelte sich das Krippenschnitzen zur gern gesehenen Kunstfertigkeit.
Die Vielfalt der Weihnachtskrippen ist beinahe grenzenlos. Jeder Krippenbauer stellt das Geschehen so dar, als läge Bethlehem vor seiner Haustür. Die Hirten in bayerischen Krippen tragen die üblichen Trachten. In Japan bringen anstelle der Könige Samurais die Geschenke. Bei den Eskimos liegt das Jesuskind auf einem Schlitten, und in Afrika ist das Christkind schwarz.
Heute findet man Weihnachtskrippen überall - selbst dort, wo man sie am wenigsten vermutet. Während der Adventszeit sind Krippen neben Weihnachtsbäumen, Girlanden und Lichterspielen als Schaufensterdekoration im Reisebüro , in der Bäckerei, im Kaufhaus etc. gern und viel verwendetes Schmuckwerk. In diesen Fällen reicht der beabsichtigte Zweck jedoch selten über einen anheimelnden Blickfang hinaus. Der gestalterischen Freiheit scheinen überdies keine Grenzen mehr gesetzt zu sein. Die Ausführungen reichen von klassischen Darstellungen bis hin zu abstrakten Stilisierungen . Neben Holz als althergebrachtem Werkstoff kommen sogar ausgefallene Materialien wie Metall und Glas zum Einsatz.