Oh Tannenbaum, oh Tannenbaum

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von Hans Hoppenstedt   
überarbeitet von Rita Tischer

Zwei Kinder, ein Mädchen und ein Junge gingen schon seit Stunden durch den winterlichen Wald. Sie wollten ein kleines Bäumchen aus dem Wald holen. Sie fanden aber kein schönes Bäumchen, dass sie mitnehmen konnten. "Ich hoffe, wir finden bald ein Bäumchen," sagte Peter zu seiner Schwester Marion, denn es wird schon dunkel und es fängt auch schon zu schneien an." Nach einigem suchen rief Marion: "Peter, guck dort steht ein kleines Bäumchen," und zeigte zu einem kleinen Bäumchen, das etwas entfernt stand. Marion bekam kurz darauf die ersten Schneeflocken ins Gesicht. Peter schaute zu dem Bäumchen hin und ging darauf zu. Kurz davor stolperte er und fiel hin. Bevor er seine Schwester warnen konnte, ging's mit ihm noch tiefer. Der Junge fiel und fiel, immer tiefer. Für Peter war es so, als ob für ihn das letzte Stündchen gekommen wäre. Als Marion merkte, das ihr Bruder nicht mehr auftauchte, rannte sie dort hin, wo Peter eben noch stand. Auch Marion stolperte und fiel in das gleiche Erdloch wie vorher Peter. Unterwegs rief Marion nach ihrem Bruder. Von irgendwoher kam tatsächlich, zwar etwas dünn, eine Antwort von ihrem Bruder. "Hier bin ich, Marion." Ich sehe ein Licht, ein ganz helles Licht," rief er ihr zu. "Wohin fallen wir? Ich will nach Hause, zu Papa und Mama," rief das Mädchen dem Jungen zu. Nach etliche Stunden, ihre Meinung nach, spürten die beiden kleinen Kinder endlich wieder Boden unter ihren Füße. Als sie sich aufgerappelt hatten, schauten Marion und Peter sich um. Wo waren sie den hingeraten. Hier sah es wie in einer Wohnhöhle aus. "Peter, wo sind wir hier? Ich fürchte mich," sagte Marion und fing an weinen. Der 10jährige Junge nahm seine 6jährige Schwester zärtlich bei der Hand. "Das weiß ich noch nicht, Marion. Hab keine Angst, ich bin doch bei dir. Du muss dich nicht fürchten. Komm, wir schauen mal nach, wo wir hier gelandet sind," sagte Peter. Da es nur einen Gang gab, brauchten die Kinder nicht zu wählen, welchen sie nehmen sollen. Die Kinder gingen ungefähr eine halbe Stunde, ohne das sie einen anderen Gang fanden. Bei etwa der 20. Kurve hörten die Kinder von weither ein lautes Geräusch, das schell näher zu kommen schien. Als Marion und Peter noch einmal zwei Biegung hinter sich gelassen hatten, kamen sie zu einer riesengroßen Höhle.Was sie nun sahen, würden ihre Eltern und Freunde zu Hause nie glauben. In der Höhle sah es aus wie in ein Spielzeugwerkstatt. Überall wurde gebohrt und gehämmert. Die Werkzeuge wurden von kleinen Männchen bedient. "Wo sind wir denn hier, es sieht aus wie in der Spielzeugwerkstatt vom Weihnachtsmann am Nordpol," meinte Peter. "Schau, Peter, dort kommt auch schon der Weihnachtsmann persönlich," flüsterte Marion ihrem Bruder zu. "Das kann doch nicht sein, dass wir am Nordpol sind, sonst wäre es hier kalt aber hier ist es schön warm. Ich schwitze schon in meinem Mantel," sagte Peter und zog seinen dicken Wintermantel aus. Er nahm ihn unter dem Arm. Marion hatte schon ihr Mantel ausgezogen, sie hielt ihn mit der rechten Hand fest. Da kam schon der Mann, den sie als Weihnachtsmann erkannt hatten, auf sie zu. "Na, wer seit denn ihr beiden hübschen und woher kommt ihr denn?" fragte der Mann mit Bart freundlich. "Wir - wir kommen von oben. Ich wollte gerade zu einem hübsches Bäumchen hin gehen und stolperte über eine Wurzel und fiel durch dieses Erdloch," sagte Peter. "Ja, und ich wollte dann auch zu dem Bäumchen hin und bin ebenso dort reingefallen," sagte Marion und schaute den Mann an. "Sind Sie der Weihnachtsmann von Nordpol? Der Weihnachtsmann, der die Kinder in aller Welt beschenkt?" fragte sie. Der alte Mann nickte. "Ja, der bin ich. Diese Höhle ist meine Werkstatt, hier wird das Spielzeug repariert, das wir von den Kindern, aus aller Welt bekommen," sagte der Mann. "Ach, da habt ihr aber viel zu tun. Peter, da wollen wir den Weihnachtsmann und seine Helfer nicht stören," sagte Marion und drehte sich um. "He, wartet doch noch, ihr kennt doch den Weg nicht. Ich zeige euch den Weg nach Oben," sagte der Weihnachtsmann. Da kam Marion wieder zurück. Peter nahm sie bei der Hand und ging mit ihr hinter den Weihnachtsmann her. Sie gingen mit ihm durch mehrere Gänge bis zu einem großen Tor. Der Weihnachtsmann schloss das Tor auf und öffnete es für die beiden Kinder. Hier geht's zwar wieder nach Oben auf die Erde, aber es ist ein langer und auch gefährlicher Weg für kleine Kinder. Denn dort vorne haust der Wächter der Höhlen. Die Höhle in der ich meine Werkstatt habe, gehört dem Höhlenkönig. Damit ich diese Höhle benutzen darf, muss ich ihm pro Jahr einige von den Weihnachtsgeschenken, die ich für Menschenkinder hergestellt habe, abgeben. Was ich ihm in diesem Jahr geben kann, weiß ich noch nicht, " sagte er. "Sagen Sie Herr Weihnachtsmann, was macht der Wächter mit den vielen Geschenken? Hat er Kinder?" fragte das kleine Mädchen. "Nein, und was er mit den Geschenken macht, habe ich ihn auch noch nie gefragt," sagte der Weihnachtsmann. "Wir könnten ihn doch gleich danach fragen, wenn wir zu ihm hinkommen," sagte Peter. "So einfach ist es nicht, mit ihm zu reden. Er ist ein ungehobelter Kerl, und brüllt sehr gern. Also stellt euch das nicht so einfach vor," sagte er. "Aber wir können es probieren, ob er uns nicht doch zuhört, wenn wir ihn fragen werden," sagte Marion. "Na dann probiert es," sagte der Weihnachtsmann und sie gingen dann weiter. Nach einer halben Stunde sahen sie in der Ferne eine merkwürdige Gestalt auf dem Boden kauern. Als die Gestalt die drei ankommen sah, schaute er ihnen neugierig entgegen. "Was wollt ihr beiden Menschenkinder hier?" knurrte und fauchte er die Kinder an. "Wir - wir wollten dich etwas fragen," fing Marion an. "Wir wollte dich fragen, was du dir vom Weihnachtsmann wünscht," vollendete Peter den Satz, den Marion begonnen hatte. "Was ich mir vom Weihnachtsmann wünsche, das wollt ihr mich fragen," sagte der Höhlenwächter. Die Kinder nickten. "Deswegen seit ihr hier nach unten gekommen?" sagte er und sah sie mit seinen grünen Augen an. Die Kinder schüttelten ihre Köpfe. "Nein, wir sind dort hinten durch ein Loch gefallen, und nun wollte der Weihnachtsmann uns auf den Weg nach oben bringen," sagte jetzt Marion ganz tapfer. "So, so, ihr wolltet bei mir vorbei gehen und den Weg nach Oben nehmen. Habt ihr denn keine Angst vor mir, Kinder?" sagte der Wächter. Der Wächter sah nun auch zu dem Weihnachtsmann hin. "Und du Weihnachtsmann wolltest wissen, was ich mir von dir wünsche," sagte er. Der Weihnachtsmann nickte. "Ja, das wollte ich. Also was kann ich dir in diesem Jahr schenken, Don?" Don schaute zwischen dem Weihnachtsmann, Marion und Peter, hin und her. "Na, weißt du was?" fragte der Weihnachtsman. "Ja, ich weiß, was du mir in diesem Jahr schenken könntest, lieber Weihnachtsmann." Dabei schaute Don zu der kleinen Marion hin. "Wenn du mir dieses liebe Mädchen schenken würdest, lass ich den Jungen wieder nach Oben auf die Erde," sagte Don listig. "Nein, das kann ich nicht, ich kann dir dieses Mädchen nicht schenken, sie gehört nun mal nicht hierher. Sie gehört auf die Erde zu den Menschen. Was sollen denn ihre Eltern ohne ihre Tochter machen, wenn sie nicht zu Hause ist," sagte der Weihnachtsmann. "Ja, was würden sie ohne Marion tun, wenn ich ohne sie ankäme. Sie wären sehr traurig." sagte Peter mutig. "Und ich will nicht hier unten bleiben, ich möchte nach Hause. "Peter, komm wir gehen nun weiter," sagte Marion und nahm Peter bei der Hand und wollte weiter gehen, als Don seine hagere rechte Hand nach dem Arm des kleinen Mädchens ausstreckte und es festhielt. Peter zerrte das Mädchen mit sich fort. Aber Don hielt den Arm eisern fest, da konnten die beiden Kinder zerren, wie sie wollten, der Wächter hielt das kleine Mädchen fest. Da musste der Junge seine Schwester leider wieder loslassen und Don zog das Mädchen an sich. Der Weihnachtsmann war machtlos, er konnte nicht verhindern, dass Don das kleine Mädchen mit nahm, als er in einen Gang verschwand. "Ich will nicht, ich will nach Hause. Peter hilf mir," hörten sie Marion noch rufen. "Was tun wir nun, Weihnachtsmann, wie können wir Marion aus den Händen des Wächters befreien?" fragte Peter. "Tja, hier können wir im Augenblick nichts machen, komm, wir gehen zurück in eine Höhle und überlegen, wie wir Marion befreien können," sagte der Weihnachtsmann, drehte sich um und lief zurück zur Höhle. Peter lief hinter dem Weihnachtsmann her. "Was wird denn Don mit Marion anfangen? Wird er ihr etwas antun, hoffe nicht, denn sie hat Angst, wenn sie nicht weiß, was man mit ihr passiert" sagte Peter. "Das weiß ich leider auch nicht, denn es war noch nie ein Menschenkind hier bei uns in den Höhlen. Bis heute war Don ein Wesen, der uns immer bei der Herstellung des Spielzeugs ärgerte, er nahm alles fort und ließ es dann irgendwo liegen. Es war meistens kaputt." "Er wird doch Marion nicht kaputt machen, und sie irgendwo fortschmeißen, dafür habe ich sie zu lieb",
sagte Peter. "Hab keine Angst, Peter, deine Schwester ist doch kein Spielzeug, das man kaputt machen könnte, nein, sie ist ein lebendiges Mädchen, er wird deiner Schwester nichts tun", sagte der Weihnachtsmann. "Aber was macht er dann mit ihr?" fragte Peter.
Nachdem das seltsame Wesen, das halb Mensch halb Kobold ist, Marion an die Hand genommen hatte und mit ihr in den Höhlengängen verschwunden war, weinte das Mädchen vor sich hin. Don hielt Marion ganz fest, damit sie nicht fort laufen konnte. Es ging immer tiefer in die Erde hinein. Marion hoffte, dass sie ihre Familie wieder sehen würde. Einige süße Tiere sahen sie unterwegs, unter anderem auch Ratten und Mäuse. Nach etlichen Stunden erreichten sie das Reich dieses Wesens. Don führte Marion in eine der vielen Höhlen und sagte ihr, sie könne ihren Mantel an dem Haken aufhängen und sie solle sich bitte an den Tisch setzen, er käme gleich wieder. Marion nickte, sie hängte den Wintermantel auf den Haken an der Wand, ging zum Tisch und setzte sich auf einen Hocker. Nun wartete sie auf Don, der auch bald wieder kam. Don hatte etwas zu Essen und zu Trinken geholt, er stellte es auf den Tisch, setzte sich auf einen Hocker und fing an zu Essen. "Lass es dir schmecken Marion, nachher kommt meine Familie und Freunde zu uns, sie wollen dich sehr gern kennenlernen," sagte Don. Marion nickte und aß von dem Essen und trank. Als sie zu Ende gegessen hatten, sagte Don zu Marion, sie müsse sich für seine Familie und Freunde etwas anderes Anziehen, so könne sie nicht bleiben. "Warum kann ich nicht so bleiben wie ich bin, gefällt dir das Kleid nicht?" fragte Marion den Kobold. Er schüttelte den Kopf und nahm das Mädchen bei der Hand und führte es vier Höhlenräume weiter. Dort forderte Don Marion auf, ihr Kleidchen und die Unterwäsche auszuziehen, denn sie bekäme alles neu von ihm. Marion nickte und zog sich aus. Der Kobold war für kurzer Zeit aus dem Raum gegangen und kam dann mit neuer Kleidung zurück. "Komm bitte mit mir, nebenan habe ich für dich eine, mit warmem Wasser gefüllte Wanne. Da kannst du dich erst einmal waschen, bevor du die frischen Sachen anziehst," sagte Don und ging mit ihr rüber. Marion setzte sich in die Wanne und wusch sich. Nach dem sie mit waschen fertig war, kletterte Marion aus der Wanne heraus. Sie trocknete sich ab und zog sie an. Marion sah hübsch aus. Das Kleid war weiß und aus Seide. Don tat ihr einen bunten Blumenkranz auf den Kopf. "So, nun siehst du sehr hübsch aus, Marion. "So, nun können die Gäste kommen, " sagte das kleine Mädchen.
Don nickte und nahm das kleine Mädchen bei der Hand und ging mit ihr in eine andere Höhle, die als Wohnhöhle benutzt wurde. Dort setzen sie sich auf einen Sofa und warteten auf die Gäste. Nach eine halbe Stunde kamen über 20 Kobolde, Männer, Frauen und sogar einige Mädchen und Jungen. Sie hatten alle hübsche bunte Kleider an. Don stand auf und begrüßte die Gäste: "Herzlichen Dank, das ihr alle erschien seit, ich freue mich euch alle zu sehen. Darf ich euch das Menschenkind Marion vorstellen - Marion das sind meine Familie und Freunde, " sagte Don. "Sehr erfreut eure Bekanntschaft zu machen, wie geht es Euch?" fragte das Mädchen. Eine alte Frau trat hervor und sagte zu Marion: "Danke mein Kind, uns geht es soweit gut. Nur meine kleine Enkelin, die Elfenkönigin der Kobolde, ist vor einiger Zeit von dem Höhlenkönig entführt worden. Schon viele von unseren Männern waren in Richtung Höhlenkönig gelaufen, aber es kam niemand von ihnen zurück." "Wer ist eigentlich der Höhlenkönig und wo wohnt er?" fragte Marion. "Der Höhlenkönig ist ein mächtiger Mann, der gierig und grauenhaft ist. Er hasst alle Kinder, auch die Menschenkinder. Er wohnt 20 Tage von hier." "Aha, hat jemand von Euch ihn einmal
gesehen?" fragte Marion. "Wir nicht, aber ein alter Mann, der zwischen uns und den Höhlenkönig wohnt, der hat ihn einmal gesehen. Er kam bei dem Alten vorbei, " sagte die Frau. "Wenn mein Bruder Peter hier wäre, würde er zu dem Höhlenkönig gehen und die Herausgabe der Elfenkönigin fordern, denn ich fürchte mich vor ihm, " sagte Marion ängstlich. "Hättest du auch Angst, wenn ich mit dir ginge?" fragte Don das kleine Mädchen. Marion schaute den Kobold in die Augen. "Ich glaube nicht, Don. Ich wäre froh, wenn du mit mir mit kämst, " sagte Marion. "Ich komme auch mit, " sagten nach einander die Kobolde. "Sehr schön von euch, " strahlte Marion. "Wann geht's los?" fragte das Mädchen. "Wir gehen nach dem wir uns mit Vorräte versorgt haben", sagte die Frau und ging als erste aus der Wohnhöhle. Die anderen folgten ihr. Don und Marion gingen in die Küche und schauten, ob sie etwas zu Essen und zu Trinken fanden. Dann taten sie es in einem Beutel hinein.
Derweil dachte der Weihnachtsmann darüber nach, wie man das Menschenkind Marion aus den Klauen des Kobolds Don bekommen könnte. "Sag mal Weihnachtsmann, kennt Ihr diesen Kobold näher?" fragte Peter ihn. Der Weihnachtsmann schüttelte den Kopf. "Nein, ich kenne ihn nicht näher. Ich gab ihm nur pro Jahr einige Geschenke, damit er mich mit meinem Rentierschlitten durch lässt," sagte der Weihnachtsmann. "Also, wo er wohnt weißt du nicht", sagte Peter. "Ja, das stimmt, ich weiß es nicht." "Sollen wir nicht durch den Gang gehen, den Don mit Marion ging. Wenn wir den Gang folgen, kommen wir wohl, dort hin, wo Marion ist, " sagte Peter. "Tja ich habe leider keine Zeit, denn die Geschenke für die Menschenkinder müssen pünktlich an Heiligabend abends abgeliefert sein. Aber ich kann dir sechs von meinen Zwergen geben, die können dir bei deiner Suche nach deine Schwester helfen, " sagte der Weihnachtsmann. Dann rief er die sechs Zwerge. Er sagte ihnen, dass sie dem Menschenkind helfen sollen, seine Schwester zu finden. Die Zwerge nickten und gingen um für ihr Abenteuer Vorbereitungen zu treffen. Nach eine Stunde waren sechs Zwerge und ein Menschenkind auf dem Weg in den Gängen der Höhlen zu dem Kobold Don. Beim Ausgang bogen sie in den Gang, wo einige Stunden vorher der Kobold Don mit Marion verschwand. Sie begegneten andere Wesen, die ihren Geschäften nachgingen. An einer Kreuzung wo vier Gänge abgingen wussten sie nun auch nicht, wie sie jetzt weiter gehen sollten. Als sie so herum standen und überlegten, welchen Gang sie nun nehmen sollen, hörten sie von weitem Stimmen. Die Stimmen kamen leider nicht näher sondern sie entfernten sich. "Ich glaube dort geht es zu den Kobolden, denn hier ist ein Wegweiser, der zeigt nach rechts. Auf dem Wegweiser steht, dort geht's nach Koboldhausen," sagte einer der Zwerge. Die anderen nickten und gingen also nach rechts. Bald darauf kamen sie an einen Unterirdischen See vorbei. Sie hielten an, denn wer hier weiter gehen will, der muss durch den See schwimmen. "Kannst du schwimmen Peter? Wir müssen dort durch schwimmen, wenn wir weiter wollen," sagte Puck, der neben Peter stand. Peter nickte. "Ja, das kann ich. Wisst ihr, wir breit der See ist?" fragte er. Puck schüttelte den Kopf. "Nein, leider nicht", sagte Puck. Peter schaute den See an und rechnete aus, wie breit der See wäre. "Also der See könnte 20 Meter breit sein. Wie lang, dass weiß man nicht, denn man weiß ja nicht wo er anfängt und wo er aufhört," sagte Peter. Der Junge zog Schuhe, Strümpfe, Hose und die Oberbekleidung aus. Die Zwerge hatten ebenso ihre Kleider ausgezogen und waren schon im See. Sie hatten ihre Kleider als Bündel verschnürt und trugen sie nun über ihre Köpfe. Nach 30 Minuten waren alle auf der andere Seite des Sees. Und gingen weiter den Gang entlang. Bald darauf ging's nach oben. Nach einer Weile kamen sie auf eine Wiese. Obwohl sie oben auf der Erde waren, und es Winter war, war es auf der Wiese grün und die Vögel zwitscherten ihre Lieder. "Wo sind wir denn hier, hier ist es ja wie im Sommer?" fragte Peter. "Das wissen wir nicht, wir sind heute auch das erste mal hier. Wir wissen nur, dass wir hier im Koboldreich sind," sagte Puck. "Ach so ist das also. Dann sind wir ja bald bei dem Kobold Don und Marion. Wir müssen nun etwas vorsichtig sein, damit uns die Kobolde nicht hören," sagte Peter.

Marion und die Kobolde gingen in Richtung Höhlenkönig, sie gingen bis zu der Grenze vom Koboldreich und Zergereich. Es ging erst einmal durch mehrere Gängen und auch über die Wiese, wo auch Peter und die Zwerge gewesen waren. Dort hörten sie seltsame Musik, als ob Engel sangen. Man sah nicht wer dort singen könnte. Plötzlich rief Marion Don zu: "Schau Don, ist das eine Elfe, die dort auf dem Baum sitzt und singt?" Don nickte und machte das Zeichen zum Still sein. Marion war still und hörte was die Elfe sang. Sie sang ein bekanntes Weihnachtslied. "Alle Jahre wieder kommt das Christuskind auf die Erde nieder...." Als die Elfe zu Ende gesungen hatte, schaute sie zu den Kobolden und zu dem Menschenkind. "Na ihr, wollt ihr auch mit singen?" begrüßte sie die Gäste und schwebte zu ihnen herab. Don schüttelte den Kopf. "Nein, wir wollen unsere Elfenkönigin, die der Höhlenkönig gefangen genommen hat, befreien. "Sag Elfe, hast du den Höhlenkönig irgendwo gesehen? Wir wissen leider nicht, wo er wohnt," sagte Don. Die Elfe überlegte und sagte, sie hätte ihn leider noch gesehen, aber sie wüsste wohl, wo der Höhlenkönig seinen Palast hätte. "Ihr müsst nur acht geben, er kann sehr böse werden, wenn er merkt, das man ihm etwas weg nehmen will. Er kann ja auch Zaubern. "Seit also immer auf der Hut, wenn ihr mit ihm redet," sagte die Elfe. Don nickte und ging mit den anderen weiter. "Seit vorsichtig, wenn ihr das Haustier des Höhlenkönig seht, es ist ein seltsamer Hund, er bellt nicht wie ein Hund, er faucht und spuckt Feuer wie ein Drache," rief die Elfe hinter ihnen her. "Okay, wir werden Acht geben," rief Marion zurück. Zwei Stunden später waren sie in der Nähe des Höhlenkönigs. Man spürte schon den Höhlenhund, denn es roch nach diesem Hund. "Seit jetzt vorsichtig, gleich sehen wir den Hund," rief Don. Die anderen nickten, und gingen vorsichtig weiter. Nach einigen Biegungen kam ihnen ein heißer Atem entgegen und sahen eine helle Flamme vor sich. "Wie kommen wir an diesem Vieh vorbei? Er wird uns alle auffressen, wenn wir zu dicht an ihm rangehen," bemerkte ein Kobold. "Lasst uns überlegen, wie wir es machen können," sagte Don. Also überlegten sie, wie sie an dem Hund vorbei kommen könnten.

 

Peter und die Zwerge waren auch schon sehr weit gekommen. Auch ihnen hatte ein Elfe erzählt, wo der Höhlenkönig wohnt und das mit dem Hund. Als sie vor dem Hund standen, überlegten auch sie, wie sie an diesen Hund vorbei kommen.

Plötzlich hörten sie von der linken Seite ein Geräusch. Es wurde immer lauter und es kamen viele Kobolde aus dem Gebüsch heraus. Darunter war auch Marion. Als Peter seine Schwester sah, lief er schnell zu ihr. "Marion, da bist du ja wieder," rief er ihr entgegen. Bald lagen sie sich in den Armen. "Hat das nicht Zeit bis nachher. Wir müssen in den Palast und die Elfenkönig retten," sagten Puck und Don.


Peter fragte Puck, ob er wüsste, was solche Hunde fressen würden. Puck sagte es ihm und Peter schaute sich nach essbarem für diesen Hund um. "Weiß einer von euch, wohin der rechte Gang dort führt?" Ein kleiner Zwerg meldete sich: "Ja, ich weiß wohin der Gang führt. Er geht zu eine kleinen Wiese, wo saftige Grünpflanzen wachsen die es hier unter der Erde gibt." "Haha, lass uns dort hingehen und einige Grünpflanzen holen und dann dem Hund geben, damit ist er beschäftig," sagte Peter und ging den Gang etwas zurück und nahm dann den anderen Gang. Einige von den Zwergen gingen mit und halfen Peter beim tragen der Grünpflanzen. Die anderen blieben dort, wo sie waren. Nach zwanzig Minuten hatten sie so viel gesammelt, dass sie es kaum tragen konnten. Sie legten die Grünpflanzen so vor den Hund, dass sie vorbei gehen konnten. Dieses Hundevieh stürzte sich sofort auf das Grünzeug. Sie gingen alle schnell an dem Höhlenhund vorbei. 30 Minuten später standen sie alle vor den Palast des Höhlenkönigs. Am Tor standen zwei finstere Gesellen und Bewachten das Tor. "So da wären wir. Und nun, was tun wir jetzt?" fragte Puck. "Es sind zwei Wächter am Tor, die müssen wir ablenken, damit wir durch das Tor kommen," sagte Peter und schaute in die Runde. "Ja. Wir müssen nur die zwei Wächter ablenken," sagte Marion. Dann machten sie einen Schlachtplan, wie sie es tun werden. Dann gingen sie langsam immer näher an das Tor heran. Bevor sich die zwei Wächter versahen, waren sie von zwei Seiten eingekreist. Einige Kobolde und Zwergen hatten sie schon gefesselt und geknebelt, damit sie nicht mehr rufen konnten. Dann gingen die Kinder mit ihren Freunden durch das Tor in den Palast hinein. Sie liefen durch Gänge, Säle und Räume. Alle waren leer! Wo war der Höhlenkönig? Da hörten sie von weitem jemanden sprechen. Dies muss wohl der Höhlenkönig sein, der sich dort mit seinen Leuten unterhält. Als die Freunde immer näher kamen, verstanden sie, was er sagte. "Morgen werden die Elfenkönigin und ich heiraten und keiner wird mich daran hindern." Der Höhlenkönig lachte laut. Wenigen Augenblick schlugen die Kobolde, Zwerge und die beiden Menschenkinder blitzartig zu. Es ging so schnell, dass der Höhlenkönig und seine Leute sich nicht mehr wehren konnten. In Handumdrehen war der Höhlenkönig und seine Leute gefesselt. Dann fragte Don den Höhlenkönig. "Wo ist unsere Elfenkönigin Stephanie die I., Höhlenkönig." "Ihr findet sie nie, ich habe sie sehr gut versteckt, dass niemand sie findet," sagte er und lachte. "Oh doch, du wirst uns erzählen, wo du sie versteckt hast," sagte Peter. Der Höhlenkönig schaute den Menschenjungen an. "Wer ist denn der Junge hier und dort das Mädchen?" fragte er die anderen. Don sagte es ihm. "Also, wo ist Stephanie, sag es uns, sonst werden wir ärgerlich?" "So, so, ihr werdet ärgerlich. Na dann werdet ihr ärgerlich, denn ich werde euch nichts sagen," sagte der Höhlenkönig und fing an zu lachen. Die Kobolde, die bei ihm standen, fingen an ihn zu zwicken und zu zwacken, bis er anfing zu schreien. "Aufhören, ich kann nicht mehr", schrie er. "Sagst du nun, wo du die Elfenkönigin Stephanie I. versteckt hast, oder sollen wir weiter machen", sagte Don. Die Zwerge und die Kobolde fingen wieder an ihn zu kitzeln. Unter lachen sagte er, er würde es ihnen, sagen, wo er sie versteckt hat. Da hörten die Zwerge und Kobolde auf, ihn zu kitzeln und der Höhlenkönig sagte wo er die Elfenkönigin versteckt hält. Einige von den Zwerge und Kobolde gingen dort hin und die anderen blieben bei dem Höhlenkönig und achteten darauf, dass er ihnen nicht fortlief. Die anderen gingen durch mehre Gängen bis sie zu einer Höhle kamen. Sie öffneten die Tür und sahen ein kleines Mädchen auf dem Sofa sitzen. "Bis du Stephanie, die Tochter vom Schmied der Kobolde?" fragte Don das Mädchen. Das Mädchen nickte. "Wir wollen dich nach Hause bringen, deine Eltern warten schon auf dich, komm Stephanie." sagte Peter und streckte ihr seine rechte Hand entgegen. Stephanie nahm die Hand und lächelte den Jungen an. "Dich kenne ich nicht, wer bist du denn?" fragte sie den Jungen. "Ich heiße Peter und komme von Oben, von der Erde." "Oh, von der Erde, was machst du denn hier unten bei uns Peter." Peter erzählte wie alles begann. Marion ist auch hier." "Ach so war es, komm Peter, man wartet sicher auf uns, " sagte Stephanie und nahm die rechte Hand von Peter und ging mit ihm hinaus. Die Zwerge und die Kobolde folgten ihnen. Sie holten die anderen, die ja noch bei dem Höhlenkönig waren, ab und gingen dann zurück zu den Kobolden. Dort angekommen gab es ein fröhliches Wiedersehen. Bei der Rückkehr der kleinen Elfenkönigin Stephanie gab es ein großes Fest. Der Weihnachtsmann war auch dort. Alle waren froh, dass Stephanie wieder zu Hause war. Nur einer war traurig, er dachte schon daran, dass er die Elfenkönigin nun nie mehr sehen wird. Es war Peter, der sich in eine Ecke verkrochen hatte. "Wo ist denn Peter fragte die Elfenkönigin und schaute sich um, sie sah ihn nicht. "Ja, wo ist denn der Peter, ich wollte ihm doch ein Bäumchen schenken, " sagte der Weihnachtsmann.
"Dort ist er, er hat sich verkrochen - He Peter, komm doch bitte zu uns, was machst du denn dort in der Ecke, " rief Stephanie und ging zu dem Jungen hin, nahm ihn bei der Hand und führte ihn zu den anderen. Als sie an dem großen Tisch saßen, fragte Stephanie, weshalb er fortgegangen war. Er konnte kaum sprechen Sie bemerkte seine Schwester Marion. "Du Stephanie, Peter schämt sich, er traut sich nicht dir zu sagen, dass er dich schon etwas gern hat", sagte Marion. Stephanie schaute Peter an und sagte, komm Peter, sag es mir, ich werde dich nicht auslachen, " sagte sie freundlich. "Stephanie, ich - ich mag dich. Wenn ich oben bei meiner Familie bin, werde ich dich nie mehr sehen, " sagte er etwas schüchtern. Da nahm Stephanie ihn in den Arm. "Komm, sei doch nicht traurig, Peter du wirst mich jeden Tag sehen, denn ich werde dich so lange wir leben nie verlassen, dies verspreche ich dir", sagte die Elfenkönigin. Peter schaute Stephanie in ihre blauen Augen und nahm sie ebenso in den Arm und hielt sie fest. Die Zwerge, die Kobolde, der Weihnachtsmann und seine Schwester Marion schauten zu ihnen hin. Es dauerte eine Weile, da rief ein Kobold: "Hurra, wir haben einen Elfenkönig. Es lebe König Peter und Königin Stephanie die I."

Die Elfenkönigin Stephanie I.
Die beiden lächelten und nickten bloß. Da waren alle froh. Es wurde noch lange gefeiert. Wie sie nach Hause kamen wussten sie selber nicht, sie saßen alle in der guten Stube und sangen Weihnachtslieder. Ein kleines Bäumchen mit dem herrlichsten Weihnachtsschmuck den man sich denken konnte stand dort. Auf einmal erklangen mehre Stimmen irgendwoher. Die Eltern sahen und hörten sie nicht. Peter spürte plötzlich in seiner Hand einen kleine Druck. Als er sich umsah, sah er seine kleine Elfenkönigin Stephanie die I. neben sich auf dem Sofa sitzen. Er drückte seine Hand etwas fester. Seine Schwester sah sie auch. Als seine Eltern ihren Sohn anschauten, war es ihnen so, als ob er irgendwie heute anders lächelte. Nur sie sagte nichts. Beim letzten Lied erschien über dem Bäumchen ein Weihnachtsgruß aus irgendeinem fremden Land. Da stand geschrieben:

God Jul och Gott Nytt Àr
Frohe Weihnachten und ein gutes Neues Jahr

So endet eine schöne Geschichte.