Der gute Vorsatz für's neue Jahr

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von Petra Hoffmann

Heute ist Silvester. Schon lange vorher hatte ich den Gedanken dieses Mal mit einem ganz besonders guten Vorsatz in das neue Jahr zu gehen.

Ich wollte mit dem Rauchen aufhören.
Würde ich es schaffen ?
Ich war jetzt 26 Jahre alt.
Seit meinem 16. ten Lebensjahr "rauchte" ich schon.

Aber, ein unterstützendes Mittel würde ich brauchen, dachte ich.
"Nikotin-Pflaster, z.B."?

Ich machte mich also auf den Weg in eine Apotheke um das besagte Mittel zu besorgen, damit ich griffbereit über alles am Neujahrstag verfügen konnte.

Als ich die Apotheke betrat wurde ich von einem sehr netten jungen Mann bedient.
Ich erzählte stolz, dass ich am Neujahrstag das "Rauchen" einstellen wollte, aber ein Mittel zur Unterstützung brauche.

Der junge Mann klärte mich umfangreich auf, teilte mir aber mit, dass das Pflaster erst am Nachmittag im Hause sei. Ich bestellte es daraufhin und wollte es später abholen. Gegen 15.00 Uhr betrat ich die Apotheke wieder. Obwohl sich noch andere Kunden darin befanden kam sofort der nette junge Mann mit "meiner Packung" zur Raucherentwöhnung auf mich zu.

Ich bedankte mich, zahlte und wollte gehen. Natürlich wunderte ich mich, daß der Mann mir nicht einmal Glück dabei wünschte.
Plötzlich fragte er: " Entschuldigen Sie, darf ich Ihnen einmal etwas sagen ?"
"Natürlich", erwiderte ich.

"Sie sehen auch aus wie eine Raucherin", meinte der Mann.

Darauf reagierte ich wutentbrannt und meinte ironisch: " Ja das sieht man an der Haut, danke für dieses unglaubliche Kompliment."

Er wollte noch etwas sagen, aber ich verließ sofort den Laden.

Das Nikotinpflaster legte ich in die Schublade und feierte mit Freunden ins nächste Jahr. Mein Motto in den nächsten Tagen hieß wieder "Mit Rauch geht's auch".

Irgendwann, es muss so ungefähr um den 10 ten Januar gewesen sein musste ich wieder in diese Apotheke.

Der Zufall wollte es, dass gerade ich wieder von diesem netten Mann bedient wurde. Bevor ich etwas sagen konnte hörte ich aus seinem Mund die Worte: " Junge Frau, ich muss wohl erst einmal etwas richtig stellen. Sie haben da etwas furchtbar
missverstanden. Ich meinte nämlich, dass sie aussehen wie eine Genießerin. Ich finde Sie sehr nett.
Ich bin selbst Raucher und wenn man in Maßen raucht ist das doch eigentlich ok oder ?"

Mir fehlten die Wort, aber ich fühlte mich versöhnt.
Darauf folgte eine Einladung zum Essen.
Ich sagte nicht nein, denn es reizte mich diesen Menschen kennen zulernen und nahm seine Einladung an.

Das ist jetzt vier Jahre her. Seid 2 1/2 Jahren sind Tobias und ich glücklich miteinander verheiratet.
Unsere kleine Tochter Simona ist gerade ein Jahr alt und das Schönste ist, das wir "Silvester" vor drei Jahren mit dem Rauchen aufgehört haben und das ohne "Nikotinpflaster".